FWI-Situations- und TendenzberichtDIHK-Fachkräftereport 2021: Fachkräftemangel bremst wirtschaftliches Wachstum

Mehr als die Hälfte der Unternehmen können derzeit offene Stellen zumindest vorübergehend nicht besetzen – spürbar mehr als ohnehin schon vor Ausbruch der Corona-Krise. Lockdowns und Kurzarbeit haben den Fachkräftemangel nur zeitweise in den Hintergrund gedrängt.

Für den Report wurden rund 23.000 Unternehmen befragt, 51 Prozent davon können offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen, weil sie keine passenden Arbeitskräfte finden.

Gegenüber dem Herbst 2020 (32 Prozent der Unternehmen hatten von Fachkräfteengpässen berichtet) bedeutet dies einen enormen Zuwachs. Auch gegenüber der Lage vor der Corona-Krise ist ein hoher Ansteig zu verzeichnen. Im Herbst 2019 hatten "nur" 47 Prozent der Betriebe Schwierigkeiten bei der Akquise neuer Mitarbeitender.

Die größten Lücken bei qualifiziertem Personal meldet mit 66 Prozent der Betriebe die Bauwirtschaft. Den stärksten Anstieg der Stellenbesetzungsprobleme gegenüber dem Vorjahr gibt es unter den Industrieunternehmen mit nun 53 Prozent nach 29 Prozent im Herbst 2020. Dabei lässt der besonders hohe Anteil von 57 Prozent bei den Investitionsgüterproduzenten wie etwa dem Maschinenbau befürchten, dass sich auch dadurch der Investitionsstau in Deutschland weiter verschärft.

Insgesamt erwarten 85 Prozent der Unternehmen negative Auswirkungen von dem wachsenden Fachkräftemangel. 61 Prozent der Betriebe sorgen sich um eine Mehrbelastung ihrer Belegschaften, 58 Prozent erwarten als Folge von Engpässen steigende Arbeitskosten – eine Entwicklung, die die anziehende Inflation noch weiter befeuern könnte. Und: 43 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie Aufträge ablehnen oder ihr Angebot reduzieren müssen, weil nötiges Personal fehlt.

 

Quelle: DIHK

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