BinnenwirtschaftEnergiekosten: Ergänzungsstudie zur Gefährdung von Unternehmen
Die aktuelle Energiepolitik in Deutschland verursacht erhebliche Kosten, die nicht nur zur Verlagerung energieintensiver Industrien ins Ausland führen, sondern auch branchenübergreifend Unternehmen in ihrer Existenz gefährden. Das zeigt eine neue Analyse der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).
Diese Analyse ergänzt die bereits im September veröffentlichte Studie „Neue Wege für die Energiewende (‘Plan B’)“, die vom Forschungsinstitut Frontier Economics im Auftrag der DIHK erstellt wurde.
Zentrale Ergebnisse:
- Die Energiewende bringt für Unternehmen eine doppelte Belastung mit sich – einerseits durch steigende Energiekosten, andererseits durch zusätzliche Investitionen in Maschinen und Anlagen.
- Darüber hinaus entstehen indirekte Kosten für Vorprodukte, Logistik, Personal sowie durch bürokratische Anforderungen und Verwaltungsaufwand.
- Besonders stark betroffen sind die Chemie- und Grundstoffindustrie, die Bau- und Immobilienbranche, Handel/Gastgewerbe und der Maschinenbau.
- Ein wesentlicher Kostentreiber sind die stark steigenden Netzentgelte, die durch den notwendigen Ausbau des Stromnetzes für die Einspeisung erneuerbarer Energien verursacht werden.
- Laut Studie könnten die Netzentgelte bis zum Jahr 2045 im Bereich Gewerbe und Handel um rund 63 % steigen, bei privaten Haushalten um etwa 50 %. Für Industriebetriebe werden sogar Steigerungen von über 70 % erwartet – bei Großverbrauchern bis zu 130 %.
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu sichern, fordert die DIHK eine grundlegende Neuausrichtung der Energiepolitik. Diese müsse einfacher, flexibler und stärker marktwirtschaftlich ausgerichtet sein. Die Hauptstudie „Neue Wege für die Energiewende“ schlägt dafür einen umfassenden, sektorübergreifenden Emissionshandel als zentrales Instrument vor.
Quelle: DIHK
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