BinnenwirtschaftStandort-Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) mit negativer Prognose
Aus Sicht der befragten Industrie-Unternehmen waren die Rahmenbedingungen für die industrielle Produktion noch nie so schlecht wie derzeit, seit der ersten Erhebung im Jahr 2008. Nahezu alle Standortfaktoren erhalten von den Betrieben eine niedrigere Bewertung als bei der letzten Befragung vor drei Jahren.
Kernpunkte:
- Der ungewichtete Mittelwert aller Bewertungen rutscht mit 4,0 auf den Tiefpunkt seit Umfragebeginn 2008 (2020: 3,6; 2017: 3,3; 2014: 3,2). Lediglich die Einstellung der Bevölkerung zu Großprojekten bleibt in der Einschätzung unverändert bei 4,3.
- Der Standort Deutschland verliert für die Industrie und ihre Partnerbranchen rapide an Attraktivität.
- Zunehmende bürokratische Auflagen, hohe Energiekosten und langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren prägen die betriebliche Praxis.
- Diese Faktoren wurden mit "mangelhaft" bewertet – in 2020 lagen die Werte noch deutlich höher.
- Schlusslicht bei der Bewertung der Standortfaktoren sind erneut die „Fülle und Verständlichkeit von bürokratischen Auflagen“ mit 5,2 (nach 4,8).
- Die „Effizienz der Behörden (inklusive Bürokratie)“ landet ebenfalls auf den hinteren Plätzen (5,0, 2020: 4,4).
- Besonders unzufrieden zeigen sich die Firmen außerdem mit der „Höhe der Energiekosten“, die ebenfalls mit 5,0 (2020: 4,5) eingestuft werden. Der Standortfaktor Energiekosten rutscht damit unter die schlechtesten drei der Standortfaktoren. Besonders alarmierend: Die „Energieversorgungssicherheit“ befindet sich mit der aktuellen Bewertung von 3,4 nur noch im Mittelmaß. In der Befragung vor drei Jahren war dies noch der Standortfaktor mit der besten Bewertung. Die Benotung der Energieversorgungssicherheit verschlechtert sich gegenüber der Vorumfrage so stark wie bei keinem anderen Standortfaktor (3,4; 2020: 2,6).
- Dauerhaft problematisch bleiben die „Dauer und Komplexität von Planungs- und Genehmigungsverfahren“ und das Steuerrecht.
Quelle: DIHK
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