Positionspapier des Fachverbands Werkzeugindustrie zu den US-Strafzöllen

Der FWI setzt sich ein für die Abschaffung der von der U.S.-Regierung auferlegten Strafzölle auf bestimmte Werkzeugkategorien bei der Einfuhr in die USA.

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind traditionell für die deutsche Werkzeugindustrie das Land mit den höchsten Ausfuhren, noch vor den europäischen EU-Mitgliedsländern, wie z. B. Frankreich.

Die Strafzölle, die derzeit 25% ausmachen, sind daher für unsere Branche eine gewaltige Belastung, die auf Dauer zum Verlust von Arbeitsplätzen führen wird, weil deutsche Werkzeuge in den USA an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und manche Hersteller mit hohen USA-Exporten in wirtschaftliche Schieflage bringen.

Wir plädieren daher für die Einstellung der Sonderzölle auf Handwerkzeuge aus folgenden Gründen:

  • Die Strafzölle gegen deutsche Werkzeuge sind nicht fair und entsprechen nicht dem Geist des Freihandels, auf den sich die westliche Welt verständigt hat.
  • Die Strafzölle sind offiziell eine Reaktion auf unzulässige Subventionen für Airbus. Die von den Strafzöllen betroffenen Hersteller von Handwerkzeugen und ähnlichen Produkten haben keinerlei Verbindung zu Airbus. Es ist daher zu vermuten, dass die Strafzölle eher einer Abschottung des US-Marktes gegen deutsche Importe dienen und allein im Interesse der US-Hersteller von Handwerkzeugen liegen, von denen einige enge Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump pflegen.
  • Die betroffenen deutschen Hersteller sind traditionelle, seriöse, eher konservative Familienunternehmen, die keine unzulässigen Subventionen erhalten oder davon profitiert haben.
  • Die von den Strafzöllen betroffenen Firmen haben keinen politischen Einfluss auf die Bundesregierung und die EU. Druck auf diese Firmen kann daher nicht dazu beitragen, den Konflikt um die Airbus-Subventionen zu lösen.
  • Teilweise handelt es sich bei den von den Strafzöllen betroffenen Werkzeugen um Spezialwerkzeuge, die nicht durch andere Lieferanten substituiert werden können. Die Strafzölle werden daher an die amerikanischen Verbraucher weitergegeben und belasten diese durch die Preiserhöhungen.
  • Neben amerikanischen Firmen profitieren auch Hersteller aus anderen Ländern, darunter auch europäische Länder mit Airbus-Standorten.
  • Es ist nicht damit zu rechnen, dass deutsche Werkzeughersteller ihre Produktion aufgrund der Strafzölle in die USA verlagern und dort Arbeitsplätze schaffen. Die meisten der betroffenen Firmen sind zu klein für eine solche Investition. Außerdem betreffen die Strafzölle auch Teile von Werkzeugen. Eine Produktion in den USA wäre daher nur bei einer sehr hohen Fertigungstiefe sinnvoll.

Fazit: Die Zölle auf deutsche Werkzeuge treffen die falsche Zielgruppe und tragen weder zur Lösung des Airbus-Konflikts noch zur Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA bei.

 

Anhang

Betroffene Handwerkzeuge aus dem Betreuungsbereich des FWI:

(Source: Corrected Descriptive List of Action, Reflecting Changes as Described in Annex 1 of the Notice Published at 85

FR 10204 (February 21, 2020)

 

Part 11 (Products of Germany which are subject to additional import duties of 25 percent ad valorem):

  • 40.60 Axes, bill hooks and similar hewing tools (o/than machetes), a nd base metal parts thereof
  • 20.20 Base metal tweezers
  • 20.60 Pliers (including cutting pliers but not slip joint pliers), pincers and similar tools
  • 30.00 Metal cutting shears and similar tools, and base metal parts thereof
  • 40.60 Pipe cutters, bolt cutters, perforating punches and similar tools, and base metal parts thereof
  • 40.00 Screwdrivers and base metal parts thereof
  • 93.00 Knives having other than fixed blades
  • 94.50 Base metal blades for knives having other than fixed blades
  • 19.10 Tools for working in the hand, pneumatic, other than rotary type, suitable for metal working
  • 19.50 Tools for working in the hand, pneumatic, other than rotary type, other than suitable for metal working

and

Section 2 (products that are being considered for additional import duties):

  • 20.40 Slip joint pliers.

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