VerschiedenesRohstoffe: Analyse bestehender Abhängigkeiten und Handlungsempfehlungen

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e. V. geht in seinem Bericht auf die geologische Konzentration wichtiger Rohstoffe und deren Weiterverarbeitung ein. Er zeigt bestehende Abhängigkeiten auf und gibt Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem steigenden Rohstoffbedarf.

 

Kernfakten:
  • Die Nachfrage nach Rohstoffen wird in den nächsten Jahren global steigen: Im Vergleich zum Jahr 2010 ist bis 2050 mit einem weltweiten Nachfrageanstieg von 215 Prozent für Aluminium, je 140 Prozent für Kupfer und Nickel, 86 Prozent für Eisen, 81 Prozent für Zink und 46 Prozent für Blei zu rechnen.
  • Deutschland und Europa sollten sich daher dringend entlang der gesamten Rohstoffwertschöpfungskette unabhängiger aufstellen.
  • Eine stärkere Weiterverarbeitung von Rohstoffen in Deutschland und der EU bietet große strategische (Verringerung von Abhängigkeiten) und ökologische Vorteile (kurze Lieferwege können bedeutende Mengen an Energie und Emissionen vermeiden). Neben einer nachhaltigen Gewinnung und Weiterverarbeitung können so auch integrierte Wertschöpfungsketten in Deutschland und Europa etabliert und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden.
  • Die hohen Umwelt-, Sicherheits- und Arbeitsschutzstandards sowie die höheren Kosten für Energie und Logistik werden jedoch dazu führen, dass die Weiterverarbeitung in Deutschland und Europa letzten Endes teurer sein wird, als dies bisher durch Importe der Fall ist, d. h. Unternehmen müssten eine Prämie für (verarbeitete) Rohstoffe aus der EU zahlen. In Teilen stünde dem eine bessere Rückverfolgbarkeit der Herkunft von Rohstoffen aufgrund kürzerer
    Lieferketten und sozial und ökologisch besseren Produktionsbedingungen gegenüber.
  • Es bedarf dringend einer ganzheitlichen und strategischen Rohstoffpolitik der Bundesregierung, die auf drei Säulen basiert: Dem diskriminierungsfreien Zugang zu Rohstoffen aus dem Ausland (Säule 1), der Stärkung der heimischen Rohstoffsicherung, -gewinnung und -verarbeitung (Säule 2) und dem Recycling von Rohstoffen (Säule 3). Keine Säule allein kann die Rohstoffsicherheit Deutschlands gewährleisten.

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